Kita-App als Trägerentscheidung? Besser gemeinsam!

Äußerst ungünstig, wenn der Kita-Träger allein über die anzuwendende Kita-App entscheidet. Warum und wie es klüger wäre? Lesen Sie hier.

Eine Kita-Leitung und Kita-Trägervertreterin sprechen über die Anforderungen an die beste Kita-App
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Kita-Leitungen beim Fachkongress, wir kommen ins Gespräch.

"Unser Träger hat sich für die Kita-App XY entschieden. Wir setzen sie kaum ein. Die hier würde sicher besser zu uns passen... aber nein, wir dürfen nicht wechseln." Ein bedauernder Blick auf das Tablet und die Übersicht der Funktionen. Eine missliche Lage - denn jede:r Entscheider:in sollte klar sein: 

 

Wenn die Kita-App nicht den Anforderungen der Organisation entspricht, ist es sinnlos, die monatliche Lizenzgebühr zu investieren.

 

Deutliche Worte? Ja! Denn die Kita-App muss zur Kultur der Einrichtung passen. Andernfalls kommen die Fachkräfte (und auch die Eltern) nicht mit dem digitalen Tool zurecht, sind unzufrieden und bleiben hinter den Möglichkeiten zurück. Frust und Bedauern bei den verantwortlichen Leiter:innen; Ärgernis für Trägervertreter:innen, ungenutze Arbeitsmittel zu finanzieren. 

So schade, denn die Potenziale der Kita-Digitalisierung mit Sinn und Zweck sind riesig, von Entlastung bis Kita-Qualität... alles, was sich die Beteiligten für ihre Kita wünschen.

Bitte gehen Sie gemeinsam an die Aufgabe heran, liebe Leiter:innen, liebe Trägervertreter:innen, und erarbeiten Sie einen Konsens.

 

Überstülpen? Geht schief.

Dienstanweisung hin oder her... Neues "Top-Down" zu etablieren funktioniert in den wenigsten Fällen. Die Fachkräfte und Leitungen, die die Kita-App jeden Tag einsetzen, müssen ihre Einschätzungen von Anfang an einbringen. Warum? 

 

  • Nicht jede Kita ist gleich! Die täglichen Herausforderungen variieren je nach Kontext der Einrichtung. Deshalb gilt es, gemeinsam den Ist-Stand zu diskutieren und zielgerichtet zu agieren: Was kostet uns im Alltag zu viel Zeit? Was belastet uns und unsere Performance? Und wobei soll uns die Kita-App helfen? 

 

  • Das Kita-Team hat den Blick für´s Wesentliche! Organisationsabläufe wachsen über Jahre, weil sie Sinn ergeben. Sollen sie verändert werden, muss das auf gemeinsamen Überlegungen basieren: Bei welchen Aufgaben kann uns die Kita-App wirklich entlasten? Eine partizipative Herangehensweise würdigt die Fachlichkeit des Personals und motiviert. 

 

  • Die Nützlichkeit ist der Maßstab! Sowohl das Team als auch die Familien akzeptieren die Kita-App nur dann, wenn der Mehrwert offensichtlich ist. Niemand verwendet ein Werkzeug, dessen Zweck und Sinn nutzlos erscheint. Sind wir mit der Kita-App schneller? Was wird einfacher, zuverlässiger, besser? Und ist die Anwendung intuitiv? 

 

Leider verengt sich der Blick trägerseitig häufig auf technische Anforderungen. Datenschutz ist bspw. ein wichtiger Aspekt, keine Frage! Und auch weitere Anforderungen sind alles andere als simpel. Hier hat der Träger einige verantwortliche Entscheidungen zu treffen. Hochachtung, wenn sich Trägervertreter dieser Aufgabe stellen und in ihre "Kita 2.0" investieren. 

Und doch ist es gerade im sozialen Bereich von hoher Bedeutung, dass auch die "weichen Faktoren" stimmen: Look & Feel. Leider legen hier nicht alle Leiter:innen großes Engagement an den Tag - oft, weil sie sich fachlich nicht für Digital-Expert:innen halten. Dabei ist das gar nicht nötig, denn hier ist die organisatorische Innenperspektive gefragt! Am Ende sind es die Menschen, die das digitale Tool im Alltag nutzen. Doch vom Sollen zum Wollen kann es ein weiter Weg sein...

 

Welche ist die beste Kita-App?

Um diese Frage dreht sich alles. Aber wo soll man denn anfangen, wenn man sich auf den Weg machen will? Die Vielzahl an Kita-Apps und Software-Lösungen lässt so manche:n Entscheider:in verzweifeln. Einbettung in die bestehende Softwarelandschaft, diverse Funktionsspektren und spezifische Preismodelle... es gibt Vieles zu bedenken. Das stimmt! 

Deshalb lohnt es sich auch, früh den Praxis-Abgleich anzugehen. Denn der Bedarf an der Basis ist die bedeutsamste Entscheidungsgrundlage. Was wollen, brauchen, wünschen sich die Fachkräfte und Kita-Leitungen für ihre operativen Tätigkeiten? Und was ist in den Augen des Trägervertreters relevant? Nur so lässt sich beantworten, welche Kita-App die beste ist. 

Ein Hoch auf die Vielfalt des Marktes - hier wird jede:r fündig! Für viele Leitungen, Fachkräfte und Träger ist die CARE Kita-App die beste. Und für andere Kitas kann es eine andere sein. Und das ist auch gut so!

Fragen Sie "Welche ist die beste Kita-App für uns?" - und finden Sie die Antwort gemeinsam. Da dürfen Sie in Ihrer beruflichen Rolle ruhig sehr selbstbewusst sein und Synergien bilden, denn:

 

Der Träger kennt die täglichen Abläufe i.d.R. nicht aus der Innenperspektive - und die Fachkräfte und Leitungen kennen nicht (immer) die Perspektive des Trägers! 

 

Das liegt an der besonderen Struktur der "Organisation Kita". Beide haben berechtigte Perspektiven und Ansprüche an die smarteste Lösung. 

 

Operativ & strategisch: aufeinander abgestimmt

Deshalb gilt es, durch transparente Kommunikation zwischen Träger und Kita-Leitung Licht ins Dunkel zu bringen. Der Abgleich macht´s: Gemeinsam Anforderungen zu formulieren und anhand der entstandenen Checkliste das Funktionsspektrum der Anbieter zu sondieren, führt zur besten Lösung.

Wenn das Kita-Management die Informationen aus dem operativen Alltag auch noch strategisch sinnvoll nutzen kann - dann ist das doch optimal! 

 

Meilensteine im Entscheidungsprozess

Erfahrungsgemäß sind die besten Ergebnisse zu erwarten, wenn in den folgenden Meilensteinen ein Konsens erreicht wird: 

  • Überlegungen zur Vision: Was wollen wir erreichen? 
  • Anforderungsliste formulieren: Welche Funktionen brauchen wir dafür? 
  • Anbieter anfragen: Was leistet die Kita-App? 
  • Für einen Anbieter entscheiden: Welche Modalitäten hat die Zusammenarbeit? 
  • Nutzungskonzept erarbeiten: Wie setzen die Fachkräfte die Kita-App ein? 
  • Kita-App einführen: Wie schaffen wir Transparenz und motivieren alle Fachkräfte und Eltern?

Empfehlungen erfahrener Träger

Sie würden gerne wissen, wie andere Trägervertreter:innen die Thematik einschätzen? Gute Idee! Im Interview verraten uns erfahrene Träger ihre Perspektive zur gelingenden Einführung der Kita-App: 

 

"Als Träger nicht alleine entscheiden, sondern die Leiter:innen mit ins Boot nehmen."

Florian Käufer | Kath. Kita-Verbund Perlach

Hier weiterlesen: Direkt, schnell, entlastend 

 

"Mit den Teams in den Einrichtungen testen - und die Kompetenzen der Fachkräfte nutzen."

Carolin Fischer | Stadtküken - die Naturkitas in Deiner Stadt

Hier weiterlesen: Time to shine für Fachkräfte

 

"Kita-Fachkräfte als Hauptansprechpartner im Arbeitskreis organisieren." 

Lisa Hilbring | Stadt Ahaus

Hier weiterlesen: Zufriedenheit mit der Kita-App

 

Nehmen Sie auch gerne direkt Kontakt zu den erfahrenen Expert:innen auf, um in den fachlichen Austausch zu gehen. Mit Klick auf die orangefarbene Schrift werden Sie auf den entsprechenden Beitrag weitergeleitet. Darüber gelangen Sie auch zu den Kontaktdaten. Trauen Sie sich ruhig: Erfahrungsaustausch ist immer ein Gewinn! 

Fazit

Wenn die Kita-App zu den Bedarfen der Organisation passt, lässt sich der angestrebte Mehrwert für den Alltag schnell erreichen. Barrieren treten hingegen dann auf, wenn die Nützlichkeit des Tools für den Alltag nicht greifbar wird. Deshalb gilt es, von Anfang an die Praxis im Blick zu haben: Was wird gebraucht? 

Um adäquate Antworten zu finden, sollten Träger und Kita-Leitung eng zusammenarbeiten. Zudem wirkt sich die frühzeitige Einbindung des Kita-Teams und ggf. der Elternschaft positiv aus. 

Tipp: Sie wünschen sich Rückenwind bei der Einführung ihres digitalen Helfers?  Sehen Sie sich doch mal unser Fortbildungsangebot an. Ziel ist es, ein fundiertes Nutzungskonzept für die eigene Einrichtung zu kreieren. Ich freue mich, wenn wir voneinander hören: jasmin.block@handbuch-digitale-kita.de 

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