Kita-Qualität per Kita-App: Abläufe unter der Lupe

Kita-Qualität passiert im Alltag. Und dort wird sie auch verbessert. Etwa, wenn tägliche Abläufe optimal gestaltet sind. Dann bleibt mehr Zeit für die wirklich wichtigen Dinge. Klingt gut? Finden wir auch...

Erzieherin und fünf Kinder halten sich stolz lächelnd an den erhobenen Händen
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Kita-Qualität ist vielschichtig und komplex. Sie äußert sich in vielen Situationen des Alltags. Und dort wird sie auch entwickelt: in den Interaktionen mit den Kindern, in den Gesprächen zwischen Tür und Angel oder in der Bildungs- und Erziehungspartnerschaft mit den Eltern.

Nur drei Beispiele, die sich tagtäglich unzählige Male ereignen. Und gleichzeitig einzigartig sind! Weil sie nur in diesem Moment des Miteinanders in genau derselben Art und Weise stattfinden. Dieses sog. "Uno-Actu-Prinzip" hat zur Folge, dass es in jedem einzelnen Augenblick auf die Qualität, die Wertigkeit ankommt.

"Qualität ist im Bereich der Kindheit all das, was positive Wirkung auf die Entwicklung der Persönlichkeit des jungen Menschen hat1". Insbesondere die Prozess- bzw. Interaktionsqualität sticht heraus. Sie nimmt direkten Einfluss auf die Entwicklungsprozesse der Kita-Kinder2.

 

Wie gestalten Sie die täglichen Abläufe in Ihrer Kita? Sind diese so optimiert, dass sie Ihnen erlauben, die pädagogische Arbeit zu fokussieren? Ganz gleich, wie klitzeklein Ihnen eine Aufgabe, eine Tätigkeit vorkommt - es lohnt sich, diese unter die Lupe zu nehmen. Die Chance für Ihre Kita-Qualität!

 

Kann eine Kita-App die Qualität fördern?

Kurze Antwort: Ja! 

Lange Antwort: Ja, wenn Sie die Kita-App so nutzen, dass Sie zum smarten Helfer für Ihren Alltag wird. Nehmen Sie die tagtäglichen Abläufe in den Blick und überlegen Sie, an welchen Stellen das digitale Tool eine positive Veränderung bewirken kann. Gerade organisatorische Tätigkeiten wie die Kommunikation mit den Eltern oder die Infoweitergabe innerhalb Ihres Team können prima digital ergänzt werden. 

Gehen diese sog. mittelbaren pädagogischen Aufgaben mithilfe einer Kita-App wie CARE schneller, zielgerichteter oder leichter von der Hand, bleibt Ihnen mehr Zeit für die Arbeit am Kind. Die  persönlichen Gespräche werden intensiver, inhaltsstärker und qualitätvoller. Es gelingt Ihnen die Zusammenarbeit mit den Familien zu stärken.

So zahlen Sie in vielen wertvollen Situationen Tag für Tag auf Ihre Kita-Qualität ein. Dazu ist es wichtig, sich von den bloßen Funktionen der Kita-App zu lösen. In Ihrer Kita geht es um viel mehr, als Knöpfchen zu drücken. Erkennen Sie die Nützlichkeit hinter dem digitalen Helfer! 

Gerne können Sie hierzu auf unsere Fortbildungen zurückgreifen. Und auch mit jedem einzelnen Beitrag des Handbuch Digitale Kita möchten wir Sie begleiten, den Mehrwert der Digitalisierung für Ihre Einrichtung zu erfassen. Deshalb finden Sie hier drei konkrete Beispiele, wie die Kita-App helfen kann, Ihre Kita-Qualität fortlaufend zu gestalten: 

 

Qualität beständiger Interaktionen

Sicher kennen Sie das: Irgendwas ist immer! Das Telefon klingelt, die Kollegin stürmt zur Gruppentür hinaus, eine andere steht im Flur und versucht, eine wichtige Info weiterzugeben. Und dazwischen die Kinder... eigentlich die Hauptsache. Und der Grund, warum Sie diesen bedeutsamen Beruf erlernt haben. Doch die pädagogische Arbeit wird ständig unterbrochen, weil dieses oder jenes so-fort (!) wichtig ist...

Was verändert sich mit der Kita-App? Wenn Sie mithilfe der Kita-App einen Ort schaffen, an dem relevante Informationen zentral platziert werden können, brauchen Sie nicht auf jede Kleinigkeit sofort reagieren. 

Beispiele: Tagesaktuelle An- und Abwesenheitsmeldung durch die Eltern, Wissenswertes für den Kita-Tag unter den Teamkolleg:innen, Infos von der Leitung oder vom Träger an das Team, u.v.m.

Sie gewinnen: Interaktionsqualität. Fokussieren Sie sich auf die Kinder, denn organisatorische Infos warten in der Kita-App, bis Sie sich die Zeit dafür nehmen können. 

Qualität der persönlichen Gespräche

Die Wechselkleidung ist zu klein geworden, der Windelvorrat leer, die Sonnenmilch gekippt. Die Kollegin am Nachmittag soll Leifs Vater auf das offene Getränkegeld ansprechen und die Einladung zur Elternbeiratssitzung an Tülays Mutter weitergeben. In der Teambesprechung muss erstmal geklärt werden, welche Artikel aus dem Franken-Kinderwelt-Katalog bestellt werden sollen. Hoffentlich reicht die Zeit für die Fallbesprechung rund um Leonie... 

Was verändert sich mit der Kita-App? In der Kita-App hat alles Platz, was nicht im persönlichen Gespräch geklärt werden muss. Wenn sachliche Infos dort hinterlegt werden, bleibt im direkten Kontakt Zeit für die wirklich wichtigen Dinge: kindbezogene Inhalte, entwicklungspädagogische Themen. 

Beispiele: Informationen für einzelne Eltern in der Abholzeit, Umfrage mit Rückmeldung über die Teilnahme an Veranstaltungen und Terminen, Erzieher-Chat unter Kolleg:innen, u.v.m.

Sie gewinnen: Interaktionsqualität. Sprechen Sie mit den Eltern, den Teamkolleg:innen und den Kindern über sensible Themen, jenseits von (auch wichtigem!) Orga-Kleinkram. So wird Ihre Fachlichkeit sichtbar! 

Qualität der Bildungs- und Erziehungspartnerschaft

Im Entwicklungsgespräch wundern sich die Eltern, dass die sprachliche und sozio-emotionale Bildung die Schwerpunkte Ihrer Arbeit ausmachen. Dabei präsentieren Sie Ihre Pädagogik doch in der 17-seitigen Konzeption, die als pdf-Datei zum Download auf der Homepage bereitsteht. Den Wochenrückblick an der Pinnwand im Flur und die Projekt-Foto-Wand haben die Eltern leider auch noch nie gelesen...

Was verändert sich mit der Kita-App? Per Kita-App übermitteln Sie alle Infos aus der Kita direkt auf das Smartphone der Eltern. In kleinen Häppchen streuen Sie Hintergrundinformationen über Ihre pädagogische Tätigkeit. Damit Sprachbarrieren klitzeklein werden, übersetzt die Kita-App alle Inhalte mit einem Fingerstreich in über 50 Sprachen.

Beispiele: Fotos mitten aus dem Kita-Tag, fachlicher Einblick in das "Warum und Wie" Ihrer Arbeit, Nachrichten aus der Kita-Gruppe an die Eltern, u.v.m.

Sie gewinnen: Interaktionsqualität. Sie geben den Familien Einblick in die "Black Box" des Kita-Alltags und fördern dadurch die Transparenz. Vertrauen und Wir-Gefühl wachsen, die Zusammenarbeit wird gestärkt. 

Ein inklusiver Blick auf Qualität

Kita-Qualität muss dort entwickelt werden, wo sie stattfindet: Im Kita-Alltag. Dabei gilt es, verschiedene Aspekte zu beleuchten. Die Prozessqualität ist eine von sechs Dimensionen; ergänzt wird sie durch die Orientierungs-, Management-, Struktur-, Kontext- und Ergebnisqualität2. Sie stehen untereinander in Wechselwirkung, sodass ein Rundum-Blick wünschenswert ist. 

Übrigens ist eine hohe Qualität nicht nur für den "Bildungserfolg" der Kinder wichtig - sondern auch für die Arbeitszufriedenheit der pädagogischen Fachkräfte. Die Arbeit als sinnhaft zu erleben und nicht im Multitasking-Modus zu versinken, ist ein Beitrag zur Gesundheitsförderung. Lesen Sie hierzu gerne weiter: "Zeitgemäße Arbeitsmittel für gesunde Bedingungen: Alles im Griff trotz Fachkräftemangel"

Ebenso mehrdimensional wie sich die Qualität einer Kita darstellt, sind auch die Ansatzpunkte zu ihrer Weiterentwicklung. Ganz klar: Die Kita-App ist kein Allheilmittel. Aber sie kann definitiv eine von mehreren Stellschrauben sein, die Ihnen hilft, qualitativ hochwertige Arbeit zu leisten und das Bewusstsein für die gute Gestaltung von Alltagsprozessen zu schärfen. 

Fazit

Mithilfe einer Kita-App wie CARE gelingt es, viele der täglichen Abläufe neu zu justieren. Prozesse unter die Lupe zu nehmen, ihren Verlauf zu diskutieren, Stolperstellen zu identifizieren und eine Vorstellung über die künftige Gestaltung zu entwickeln... so nimmt Qualitätsentwicklung ihren Lauf. 

Die Chancen der Digitalisierung sind vielfältig. Welches Ziel Sie auch verfolgen: Es lohnt die Überlegung, an welcher Stelle Ihnen die Kita-App unter die Arme greifen kann. 

Was denken Sie über dieses Thema? Können Sie sich die organisatorische Nützlichkeit für Ihre Einrichtung vorstellen? Ich freue mich auf Ihre Rückmeldung:  jasmin.block@handbuch-digitale-kita.de 

(1) Bombosch, J. (2014). Kreativität ist auch im Qualitätsmanagement möglich! In Dieckbreder, F, Koschmider, S. & Sauer, M. (Hrsg.), Kita-Management. Haltungen – Methoden – Perspektiven (S. 197-209). Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht. 

(2) Strehmel, P. & Ulber, D. (Hrsg.), Kitas leiten und entwickeln. Ein Lehrbuch zum Kita-Management (2., aktualisierte Auflage). Stuttgart: Verlag W. Kohlhammer.