Mit Kita-App arbeiten: Die 3 wichtigsten Überlegungen

Vorfreude oder Vorsicht? Vielleicht beides. Mit diesen drei Grundgedanken gelingt es Ihnen, den Einsatz Ihrer Kita-App positiv zu gestalten.

Eine Erzieherin lacht in die Kamera und formt mit dem Zeigefinger und Daumen das OK-Zeichen
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"In der lebhaften Atmosphäre der modernen Kita bahnt sich eine leise Revolution an: die Digitalisierung. Doch inmitten des aufblühenden Potenzials von Kita-Apps entstehen bei den Fachkräften ambivalente Gedanken, die den Wandel sowohl mit Hoffnung als auch mit Zögern betrachten." 

 

Klingt pathetisch? Stimmt. Der Text kommt von ChatGPT - und ich finde: ist doch irgendwie treffend, was die künstliche Intelligenz da schreibt. Denn viele Kitas fragen sich, ob die Kita-App für die eigene Einrichtung mehr Segen oder Fluch sein wird.

Was verändert sich im Alltag mit der Einführung des digitalen Helfers? Wird die Kommunikaton wirklich besser oder geht stattdessen der persönliche Kontakt verloren? Können überhaupt alle Kolleg:innen mit dem modernen Werkzeug umgehen? 

Die Auflösung all dieser Fragen finden Sie im passenden Nutzungskonzept, das Sie individuell für Ihre Einrichtung entwickeln. Richtig eingesetzt, leistet Ihnen die Kita-App gute Dienste in der Kita-Organisation, Kommunikation und pädagogischen Arbeit. Dazu ist es hilfreich, einige Grundgedanken für den konkreten Einsatz des digitalen Helfers zu definieren.

 

Warum? Entlastung & Kita-Qualität.

Zuerst gilt es, die Nützlichkeit des digitalen Helfers für die eigene Kita zu entdecken. Klar, die Software hält verschiedene Funktionen bereit - aber Sie müssen auch wissen, wozu Sie diese einsetzen. Welchen Zweck, welches Ziel Sie damit verfolgen. Deshalb: Denken Sie nicht an die Bedienung der Software - das wird klappen! Denken Sie vielmehr darüber nach, welche organisatorischen Möglichkeiten Ihnen die Arbeit mit der Kita-App bringt.

Einige Beispiele: 

Wirklich motivierend ist Ihre Leitidee zur Nützlichkeit im Kita-Alltag dann, wenn Sie zu Ihrer Einrichtung und zu Ihrem Team passt. Deshalb ist es klug, sich über den Ist-Stand und den Soll-Zustand klar zu werden. So machen Sie sich bewusst, wo Sie loslaufen - und wo Sie hin möchten. 

Digitale Elternkommunikation ist zielgruppengerecht und zeitgemäß. Dennoch gibt es Sorgen und Bedenken - vielleicht aus dem Kita-Team, vielleicht von den Familien. Es ist sehr wichtig, auch Raum für diese Vorbehalte zu geben. Erst wenn sie ausgesprochen sind, ist lösungsorientiertes Arbeiten möglich. Die kreativen Potenziale und die Fachlichkeit Ihres Teams werden helfen, das "Warum" zu greifen und Ihre Ziele zu formulieren. 

 

Finden Sie Ihre Leitidee. Fachlichkeit führt, Technik folgt.  

Wozu und wozu nicht? Kita-App klug einsetzen.

Die Digitalisierung ist vor allem eines: ein Werkzeug, das Sie vielfältig einsetzen können. Wozu Sie ihr smartes Tool hernehmen und wozu nicht, liegt ganz bei Ihnen. Dazu eine bildhafte Analogie: 

Der Hammer aus Ihrem Werkzeugkoffer hilft Ihnen nicht, die Kita zu verschönern. Sie könnten damit Ihre Möbel ruinieren, das Porzellan zerschlagen oder jemandem drohen. Sie könnten ihn aber auch benutzen, um Nägel in die Wand zu schlagen, an denen Sie tolle Bilder aufhängen. Eine Girlande spannen, die gegenüberliegende Seiten verbindet. Und der Kollegin zeigen, wie sie optimal mit dem Hammer umgehen kann. Nur um eines geht es dabei nie: Um den Hammer. 

Genauso ist es bei der Anwendung der Kita-App. Es geht nur am Rande um das digitale Tool, das viele Funktionen und Optionen bereithält. Viel bedeutsamer ist es, beim Einsatz des smarten Werkzeugs auf den Zweck zu blicken. Als Formel hat sich bewährt, digitale Hilfsmittel nicht als Ersatz, sondern als Ergänzung zu sehen.

Ein konkretes Beispiel: Elternkommunikation kann nicht zu 100 % digital erfolgen. Niemand möchte über die Entwicklung seines Kindes per Kita-App informiert werden. Entwicklungsrückstand? Knappe Chatnachricht genügt. Um Himmels Willen, bitte nicht! Das sagt uns schon unser professionelles Verständnis. Aber Organisatorisches und Einblicke in den Kita-Alltag - solche Inhalte können prima digital übermittelt werden. Das ist für alle Beteiligten ein Mehrwert: für Fachkräfte und Eltern. 

 

Die Kita-App ist Ihr Werkzeug. Nutzen Sie es klug, um Ihre Ziele zu erreichen.

Wie? Nutzungskonzept für mehr Sicherheit.

Wenn Sie wissen, warum und wozu Sie Ihre Kita-App einsetzen wollen, haben Sie schon einen echten Meilenstein gesetzt! Jetzt geht es nur noch um die Art und Weise, also die Abstimmung von "Wer? Wann? Wie?". Das heißt, die Verantwortlichkeiten, Zuständigkeiten und Standards sind festzuhalten.

Ein Nutzungskonzept für die eigene Einrichtung zu formulieren, hat viele Vorteile. Vergleichbar ist es mit der pädagogischen Konzeption Ihrer Kita: Hier legen Sie handlungsleitende Prämissen (z.B. Warum, Wozu) fest. Die schriftliche Ausformulierung dient Ihnen als verlässliche Orientierungsgrundlage für alle Beteiligten. Die enthaltenen Leitlinien und Ziele bestehen nicht nur lose als Absichtserklärungen, sondern prägen Ihren Alltag. 

Auf Basis Ihres Nutzungskonzepts fällt es Ihrem Team leicht, gemeinsame Werte und Normen für den Einsatz des digitalen Werkzeugs zu finden. Auch Datenschutz-Themen finden hier ihren Platz. Mit dieser Handlungs-und Orientierungsgrundlage gewinnen Sie Sicherheit nach innen und außen. 

 

Legen Sie Zuständigkeiten und Standards fest. Rückenstärkung für alle Beteiligten!

Bei der Einführung einer Kita-App gehen Kita-Teams ganz unterschiedliche Wege. Gut so, denn die Menschen und Einrichtungen sind unterschiedlich - mit all ihren Bedarfen, Interessen und Herausforderungen.

Manche Kitas machen sich da ganz experimentell auf den Weg: Einfach mal ausprobieren, dann sehen wir schon. Das ist prima! Geichwohl ist es wichtig, sich im Einsatz des smarten Tools weiter zu professionalisieren, indem Reflexionsschleifen eingebaut werden. Der klassische PDCA-Zyklus zur Verbesserung und Qualitätssicherung. Plan, Do, Check, Act. Oder zu Deutsch: Planen, Umsetzen, Überprüfen, Handeln. 

Andere Kita-Teams wünschen sich - gerade weil sie mit der Digitalisierung Neuland betreten - fachliche Unterstützung bei den ersten Schritten. Das gibt Rückenwind und Sicherheit. Fachliches Know-How finden Sie etwa in Fachbeiträgen wie diesem, im Austausch anderen Einrichtungen oder durch eine Fortbildung - am besten für Ihr Team, damit Sie die Grundlagen partizipativ erarbeiten.

Die gute Nachricht: Die allermeisten Kitas kommen ans Ziel. Und wer einmal mit dem digitalen Helfer arbeitet, will ihn nie mehr hergeben! 

Fazit

Die Kita-App einzuführen, ist eine kleine Reise für das Team und die Einrichtung. Die Bedienung des Werkzeugs ist einfach und intuitiv - so gehört es sich für eine gute Kita-App. Und anfängliche Unsicherheiten geben sich erfahrungsgemäß sehr schnell. 

Wo der Hase im Pfeffer liegt? Manchmal verspüren Fachkräfte keine Motivation, die Kita-App zu nutzen. Weil sie sich nicht vorstellen können, wie das digitale Teil ihnen Entlastung oder Kita-Qualität bescheren soll. Dabei geht das sehr gut! Mit einem Nutzungskonzept, das die wichtigsten Grundprämissen als Orientierungs- und Handlungsgrundlage definiert, schöpfen Sie die Potenziale voll aus! 

Wie sind Ihre Erfahrungen? Haben Sie Lust auf Austausch und Impulse? Dann kommen Sie doch gerne mal mittwochs zum Praxis-Impuls vorbei, auf 30 Minuten im Online-Raum. Einfach per E-Mail anmelden, unter jasmin.block@handbuch-digitale-kita.de Ich freue mich auf Sie! 

Begleitung für Ihr TeaM? hier entlanG.