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Digitales Portfolio: Beobachtungsdoku leicht gemacht
Knips, tipp, wisch: Portfolio steht!?
„Wie eine kleine Revolution!", lacht meine Gesprächspartnerin beim Fachtag. Sie hat die digitale Portfolioarbeit ausprobiert - in ihrer Gruppe. Zum neuen Kita-Jahr wird die Beobachtungsdoku der Jüngsten einrichtungsweit mit der smarten Variante umgesetzt.
"Zuerst dachten wir, das spart uns einfach Zeit. Mittlerweile sind uns noch viele weitere Vorteile deutlich geworden", erzählt sie. Das liegt vor allem am optimalen Prozess für die qualitative Beobachtungsdokumentation. Denn die smarte Portfolioarbeit funktioniert denkbar einfach:
Per Tablet fotografieren, dort die Kita-App aufrufen, Designvorlage wählen, Fotos einfügen und Text formulieren. Fertig.
Das geht sogar gemeinsam mit den Kindern - und zwar pädagogisch wertvoll, wie gleich noch deutlicher wird. Außerdem macht sich das digitale Format auch im Entwicklungsgespräch mit den Eltern gut! Aber jetzt eines nach dem anderen...
"Es dauert nicht so lang!"
Der Zeitspar-Faktor liegt auf der Hand: Das, was den Portfolio-Prozess früher in die Länge gezogen hat, waren u.a. die Wartezeiten, z.B. bis die Fotos in der Drogerie ausgedruckt waren oder vom Fotoservice geliefert wurden. Die Folge: Ein "Nacharbeiten" der Beobachtungsdoku - teils mit erheblichem Zeitabstand, im Rückblick gebündelt über Tage und Wochen.
Beim digitalen Portfolio ist das anders. Jetzt ist die Lernsituation noch präsent - beim Kind und bei der pädagogischen Fachkraft. Dadurch ist die Beobachtungsdoku auch inhaltlich direkter: Sie findet unmittelbar statt und wird damit potenziell wertiger.
Haben mehrere Kinder an der Aktivität teilgenommen, ist der Eintrag digital fix kopiert und in Details angepasst - so hat jede:r die Portfolio-Seite in seiner smarten Mappe!
"Die Kinder können prima mitmachen!"
Das Portfolio dokumentiert die Bildungs- und Lernbiografie eines jeden Kindes. Und jede Kita pflegt einen speziellen Stil in der Portfolioarbeit. Ob als "Brief ans Kind", als "Schatz-Buch", als "Lerngeschichte" oder irgendwie anders - dieses Werk ist so individuell und besonders, wie jeder Mensch! Das bleibt auch bei der digitalen Variante so.
Jedoch erleichtert der "smarte Prozess" maßgeblich, das Kind direkt aus der Bildungssituation heraus am eigenen Werk mitschreiben zu lassen. Die Fotos selbst auszuwählen (Recht am eigenen Bild) und einen Text zu formulieren... Das ist pädagogisch wertvoll, mindestens in zweierlei Hinsicht:
- Lernen, wie man lernt: Ein Dialog über die fotografierte Situation bringt zutage, wie das Kind selbst das Erlebnis interpretiert. Im selbstreflexiven Gespräch mit der pädagogischen Fachkraft begreift das Kind etwas über sich selbst. Zu wissen, wie man selbst "tickt" - eine Kompetenz fürs ganze Leben.
- Medienkompetenz: Als Kind eigenhändig das Foto für die eigene Lerngeschichte mit dem Tablet zu knipsen und selbst einen Portfolioeintrag zu erstellen - das fördert die Medienkompetenz des Kindes. So erlernt es, digitale Medien sinnvoll und zielgerichtet als Werkzeug einzusetzen und nach erledigter Arbeit wegzulegen - eine Kulturtechnik.
"Es wirkt professionell & wertig."
Eine Portfolioseite zu kreieren ist zeitintensiv... und im Elterngespräch wird die Bildungsdokumentation in der Klarsichtfolie dann zur "süüüüüßen" Fotomappe degradiert. Dass es sich dabei um ein professionelles Instrument der pädagogischen Arbeit handelt, wird nur vage wahrgenommen - und die Fachkraft hat allerlei zu tun, um den wahren Wert des Werks zu vermitteln.
Heute ist das digitale Format den meisten Eltern vertraut - auch im beruflichen Kontext. Deshalb ist es passend, zum Tablet zu greifen, wenn Sie den Familien die Entwicklung des Kindes im Gespräch aufzeigen möchten.
Dazu öffnen Sie das Portfolio im sog. Präsentationsmodus direkt in der Kita-App. Diese Ansicht ist praktisch, wenn das Kind sein smartes Portfolio-Buch mal digital ansehen will, dient aber auch den Erwachsenen. Und so gibt es in der Kita-App eine Eisbrecher-Funktion inklusive, wenn z.B. das Kind seiner Mama das Abenteuer des Tages direkt selbst präsentiert. Tadaaaaaa! Tolle Kita, bin froh, dass mein Kind hier ist.
Portfolioarbeit neu gedacht
Von jetzt auf gleich digitale Portfolioarbeit umsetzen - geht das? Ja, das geht. Manche Fachkräfte nehmen es als Anlass, grundlegend über das pädagogische Instrument nachzudenken. Andere setzen im Prinzip 1:1 in digitaler Form um, was vorher mit Papier, Stift und Kleber gang und gäbe war.
Beim Fachtag schwärmt unsere Gesprächspartnerin aus Kassel: "Bei uns ist der Stellenwert der Beobachtungsdoku gestiegen. Wir binden die Kinder jetzt viel mehr ein. Und auch die Partizipationspotenziale für die Eltern sind uns bewusster; das stärkt die Bildungspartnerschaft. Wir haben das Gefühl, dass die pädagogische Arbeit viel greifbarer ist, als früher. Für uns ist die digitale Portfolio-Arbeit fast eine Revolution!“
Übrigens: Wem das rein digitale Portfolio-Buch zu viel "Revolution" ist, kann die Portfolioseiten auch für die Mappe im Schrank ausdrucken, denn das Layout ist auf DIN A4 ausgerichtet. „Wir haben in den ersten paar Tagen alle Seiten ausgedruckt und in den Ordner geheftet. Ab dem neuen Kita-Jahr lassen wir die Kinder selbst entscheiden, ob sie das papierne oder digitale Portfolio bevorzugen. Schließlich ist es ja ihr Buch“, erzählt uns die Kita-Leiterin. Wir finden: Ganz schön clever!
Fazit
Mit der Kita-App halten Sie ein Werkzeug in der Hand, das Ihnen smarte Portfolioarbeit ermöglicht. Die Seiten sind im digitalen Prozess deutlich schneller und unmittelbarer erstellt. Es ist sogar möglich, alltagsintegriert zu dokumentieren - ganz ohne "mach-ich-später" und "wie-war-das-nochmal?". Qualitätvolle Beobachtungsdoku entlastet die Fachkräfte, aber sie birgt auch pädagogischen Mehrwert und zahlt auf die Bildungs- und Erziehungspartnerschaft ein.
Sie würden zwar gerne digitale Portfolioarbeit nutzen, wissen aber nicht genau, wie Sie "den Übergang" von Mappen auf Digital gestalten möchten? Ich freue mich über unseren fachlichen Austausch! Kontakt: jasmin.block@handbuch-digitale-kita.de