Oh du fröhliche, oh du selige, grenzen überschreitenden Weihnachtszeit!

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Oh du fröhliche, oh du selige, grenzen überschreitenden Weihnachtszeit! Lesezeit Icon Min Minuten Lesezeit

Neue Traditionen statt alter Muster.

Kaum sind die Kürbisse verräumt, startet die nächste Festsaison: DIE Festsaison schlechthin – Weihnachten. Kinder aufgeregt, Wünsche groß und noch größer der innere Druck und die Zerrissenheit bei vielen Eltern.

„Am 24.12. sind wir bei uns, da kommen dann meine Eltern und Schwiegereltern. Am 1. fahren wir zu Bennis Geschwistern in die Eiffel und am 2. Weihnachtstag treffen wir uns traditionell mit den Cousinen.“ Ich höre meiner Freundin zu, wie sie von den Weihnachtstagen spricht, als sei es purer Stress. Ein Highlight jagt das nächste – für die Kinder sicher toll, für die Eltern hauptsächlich aber Stress. „Warum machst du das?“ frage ich. „Naja, die Eltern haben ja nur uns und unsere Kinder, die müssen auf jeden Fall kommen, und die anderen Tage sind halt immer so.“ Ich habe die Situation auch seit Jahren. Meine Eltern leben auf Sylt. Die meines Mannes im selben Ort. Also ist klar, an Weihnachten sehen wir seine Eltern, am 1. Weihnachtstag fahren wir nach Sylt und sehen meine Eltern. Dann sind alle Eltern glücklich. ABER wir waren es nicht. Und wir sind auch Eltern. Seit jeher sind die Weihnachtstage durchgetaktet – erst Mamas Familie, dann Papas Familie, dann Tanten & Onkel. Als Kind war das schön, heute sehe ich, wie viel Arbeit in diesen Abläufen steckt. Ich habe es dieses Jahr bei meinen Eltern angesprochen. Zum ersten Mal in MEINER Geschichte, werde ich Weihnachten nicht nach Sylt fahren. Ich werde an Weihnachten etwas trinken, werde am 1. Zuhause aufwachen statt um 3h morgens im Auto zu sitzen UND ich werde den ganzen Tag im Pyjama mit meinen Kindern und ihren Geschenken spielen. Vielleicht ziehe ich den hässlichen Christmas-Sweater noch drüber und trinke den ganzen Tag Glühwein oder Kakao mit Marshmallows. Langweilig. Richtig schön langweilig. Danach steht meinem Mann und mir dieses Jahr der Sinn. Meine Eltern dürfen natürlich zu uns kommen und Teil dieser Langeweile sein – ich habe mir aber geschworen, dieses Jahr mehr auf mich und meine Bedürfnisse zu achten. Dann bin ich entspannt. Dann sind es die Kinder. Und dann wird es eine wirklich fröhliche Zeit.

Habt ihr euch mal gefragt, warum ihr gewisse Traditionen lebt? Vielleicht habt ihr ja auch die Chance die ein oder andere Stresssituation durch Worte, Geduld und Alternativen zu lösen.

Ich werde berichten – und würde mich freuen, wenn auch ihr das tut! Sandra.schrade@carloandfriends.de