Krieg, Politik, Krisen – Elternschaft in harten Zeiten.
Wie es dir gelingt deine Kinder zu informieren, ohne sie zu verunsichern.
Wir sitzen mit Freunden am Essenstisch. Die beiden haben ganz bewusst keine Kinder. "Ich kann die nicht in diese Welt setzen. Die Welt ist so kaputt." Sagt unser Freund. Ich verstehe, was er meint. Die Weltpolitische-Lage beschert mir regelmäßig schlaflose Nächte. Ich heule bei Bildern aus Israel oder zittere bei Nachrichten aus der Ukraine. Als Mama oder Papa schaut man noch einmal ganz anders auf die Dinge. Zukunftsangst nicht nur für das eigene Leben, sondern auch für das Leben der Kinder und deren Kinder.
Ich bin informiert. Lese viel, höre Podcasts und bilder mich viel weiter – einfach, weil mir Wissen Sicherheit gibt. Wenn ich viele Fakten kenne, kann ich mir den Worstcase vor Augen führen – wenn der WORST-Case noch immer nicht schlimm ist, kann ich besser schlafen. Aber so tickt nicht jeder. Nicht jeder macht sich sein eigenes Bild von einer Situation. Nicht jeder hat die Kraft sich vollends zu informieren – das ist anstrengend. Ich verstehe, wenn Menschen den Medien glauben. Was man sich aber immer bewusst machen muss ist, dass diese Medien natürlich Ziele verfolgen und nicht alle unabhängig berichten, sondern die Klicks, die Stimmung und die Leser brauchen. So wurden zum Beispiel im Isreal-Konflikt Puppen statt Kinder gezeigt und Bilder aus Syrien verwendet, um Leser zu täuschen.
Medien haben eine große Macht. Jedes Wort hat das. Auch auf unsere Kinder. Sie bekommen mit, wenn wir sprechen. Sie hören das Radio oder lesen ggf. Headlines auf Zeitungen – kurzum: Wir können Sie nicht durch Unwissenheit in einer heilen Welt belassen. Wir müssen auch sie informieren und abholen. Kindgerecht. Das funktioniert aber nur dort, wo Erklärende Wissen haben und zur Verfügung stellen. Es gibt viele Anbieter, die das toll machen: Elisabeth Kobliz auf Instagram z.B. berichtet ganz unabhängig, recherchiert nächtelang und trägt das Wissen kostenlos in die Welt. Der folge ich gerne, um mir mein eigenes Bild machen zu können. ZDF Logo leistet tolle Arbeit bei Erklärungen für Kinder – der Israel-Hamas-Palästinenser-Konflikt ist so komplex, da hilft auch mir die kindliche Erklärung. Und was mir auch hilft sind ganz bewusste Medien-Pausen. Mir persönlich geht es schlecht, wenn ich zu viele negative oder heftife Themen konsumiere. Es geht mir wortwörtlich an die Nieren. Ich ertrage gewaltvolle Bilder nicht – ja, die klicken sich gut, aber sie machen mich kaputt. Mein Gehirn sieht das Elend und ist nicht sensationsgeil. Ich brauche davon Pausen. Und die nehme ich mir bewusst. Wir reden viel. Über alles. Egal ob AFD, Kriege oder der Streit in der KiTa – die Kinder beschäftigt das, was in der Welt passiert – und wir müssen ihre Hand halten, während wir gemeinsam da durch gehen.
Eine Tatsache ist, wir können nicht verhindern, dass es Kriege gibt – wir können unseren Kindern aber zeigen, wie sie an Wissen kommen, wie wichtig es ist sich erst ein Bild zu machen und dann eine Meinung zu haben UND wozu falsch eingesetzte Macht führen kann.
Wie geht ihr mit all den schlimmen Dingen zuhause um? Habt ihr noch andere, tolle Quellen oder kindgerechte, die ihr nutzt? Lasst es mich wissen: sandra.schrade@carloandfriends.de