Im Bällebad sind alle gleich!

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Putzfrau, CEO oder Selbstständig – im Bällebad zählen andere Skills als Gehalt und Status.

Mir fällt immer wieder auf, dass ich nicht bei all meinen Freunden, die ich durch oder nach den Kindern kennengelernt habe, überhaupt sicher weiß, was sie beruflich machen. Das war früher anders. Da war der Beruf ein wichtiger Punkt in Gesprächen, man wusste, was sein Gegenüber macht, wie lange er arbeitet und was er erreicht hat. Heute ist es nebensächlich. Im Handy steht nicht einfach Franziska, sondern "Franzi, Mama von Lea." In der Elternzeit spielt der Job keine Rolle, weil er meistens pausiert. In der Zeit danach spielt er nur dann eine Rolle, wenn man nicht aus privaten Gründen miteinander in Kontakt steht, sondern aus Beruflichen. Was bei vielen Frauen die Regel ist, trifft allerdings auch die Väter in Ausnahmezuständen hart von der Seite. Und diese Zustände finden sich z.B. im Bällebad. Egal ob Indoorspielplatz am Wochenden oder Ferienpark– hier spielt es keine Rolle, was man beruflich macht oder erreicht hat. Hier zählt kein Gehalt, keine Führungsverantwortung und auch keine Rolex am Arm – hier zählen Skills wie Schnelligkeit, Aufmerksamkeit und Resilienz. Und genau diese werden hart auf die Probe gestellt. Putzfrau und CEO arbeiten Hand in Hand, wenn es um den größten Turm im Lego-Bereich geht. Der Polizist hilft dem Boxer beim "Fangen" der Kinder im Kletterbereich und die Rentnerin fängt den Sohn des Managers unten an der Rutsche, damit dieser sicher landet. Im Bällebad sind alle gleich. Eine Erkenntnis, die ich mir für das Leben wünsche. Als tiefe Kerbe im Charakter eines jeden Menschen. Es ist egal, was du beruflich erreicht hast, was auf deinem Konto ist, oder wie viele Kontakte du bei LinkedIn hast – wichtig ist, dass du ein ehrlicher, herzlicher Mensch bist, der genau das auch an seine Kinder weiter gibt. Wir treffen uns im Leben immer zweimal – und einmal davon im Bällebad.