"Wir haben kein Personal" Triage in der KiTa
Triage in der KiTa - warum es manchmal nicht anders geht.
„Hey Sandra, du bist ja selbstständig, kann deine Tochter morgen zuhause bleiben? Wir haben kein Personal“ die Leitung unserer KiTa ist den Tränen nah. „Ich kann es nicht mehr abwickeln, die dritte Krankmeldung diese Woche und gefühlt ist keine Besserung in Sicht.“
Ich verstehe das Problem. Aber ich habe keine Krankentage. Ich habe keinen Urlaub. Ich habe Verdienstausfall – und ein echtes Problem, wenn die Betreuung ausfällt.
Die Betreuung unserer Kinder ist kostspielig. Mein Mann und ich verdienen beide gutes Geld. Aber eben nur, wenn wir auch arbeiten. Wir sprechen über mögliche Optionen und einigen uns darauf, dass ich die Kinder morgens bringe und eher abhole, da die Über-Mittag-Betreuung am engsten ist.
„Das größte Problem ist, dass auch Mütter in Elternzeit oder Eltern ohne Jobs ihre Kinder trotz Personalmangel bringen. Wir wissen, dass die Betreuung Geld kostet – wir möchten helfen, wir wissen aber nicht wie.“ Unsere KiTa-Leitung ist ein absoluter Herzmensch. Sie tut mir Leid in ihrer Lage. Möchte es allen Recht machen und hat solch ein starres Korsett des Handels dabei an.
Die kommende Woche plane ich um. Lege alle meine Termine auf den Vormittag und bringe die zwei Kleinen von 8 bis 12 in die KiTa. Doch selbst dieses Entgegenkommen reicht nicht. Am Donnerstag sehe ich den Aushang im Eingangsbereich – eine Liste in der sich die 15 ersten Eltern einen Platz für den kommenden Tag sichern können. Wie gut, dass ich schon um 12 komme. Wie doof, dass schon 14 andere vor mir da waren. Und richtig blöd, dass die Berufstätigen, die nicht switchen konnten ab 15 Uhr mit Sicherheit keine Option mehr auf einen Notplatz haben.
Ein Vater steht neben mir, schaut auf die Liste und den letzten freien Platz. „Welches meiner zwei Kinder soll ich nun eintragen?!“ Er ist sauer. Richtig sauer. Ich verstehe auch ihn. Seine Frau ist in der Pflege, er selbst arbeitet im Außendienst. „Das darf alles nicht mehr wahr sein.“ Er rennt wutentbrannt ins Büro der Leiterin und macht seinem Unmut Luft.
Als er geht sagt sie zu mir: „Das war der fünfte Angriff heute. Das fünfte Mal rechtfertigen. Das fünfte Mal angeschrien werden. Ich kann es doch nicht ändern.“
Sie hat Recht. Nicht die KiTa ist Schuld an dieser Misere, sondern das gesamte System.
Was wir Eltern tun können ist Verständnis haben. Lösungen aufzeigen und schauen, ob wir wirklich keine andere Lösung in Notsituationen finden können – genau das tun die Erzieher nämlich auch. Umdisponieren wo es geht.
Meine Lösung ist eine geworden, die auch drei anderen Eltern eine Lösung bietet.
Ich nehme 4 Kinder am Morgen zu mir – die andere Mama nimmt meine und ihre beiden am Nachmittag. Halber Tag Arbeit gesichert, 4 Kinder weniger auf der Notplatz-Liste.
Wie löst ihr solche Probleme? Habt ihr Hilfe mit der Betreuung eurer Kids?