Materialschlacht unterm Weihnachtsbaum - warum VIEL nicht MEHR ist.

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Rotationsprinzip im Kinderzimmer

Da bin ich wieder! Ich hoffe, dass ihr alle ganz wunderbare Feiertage hattet und es euch allen gut ergangen ist. Corona, Magen-Darm - gefühlt haben wir Eltern dieses Jahr häufig auch Mist unterm Baum gehabt. ABER - neues Jahr, neues Glück :) Wir sind übrigens doch spontan nach Sylt gefahren, waren nicht entspannt einfach zuhause und auch eines unserer Kinder hatte ein rotes Thermometer am Feiertag – dazu aber in einema anderen Beitrag mehr. Heute soll es chronologisch zugehen: Weihanchten. DER Tag der Geschenke. Jedes Jahr versprechen mein Mann und ich uns, dass es nächstes Jahr weniger gibt. Weniger Überforderung, weniger Materialschlacht und weniger von Allem. Denn, zu viel ist nicht unbedingt gut.

Jeder hat sie, die Krims-Krams-Schublade, bei der es fast weh tut, wenn man darin etwas suchen muss. Du auch? Ich auf jeden Fall. Mein Mann bekommt regelmäßig Kotzreitz, wenn er dann etwas darin suchen muss und erst einmal rein gar nichts findet. Wenn ich ganz viel Glück habe, räumt er sie dann vor Wut auf. Das bedeutet meistens, dass etwa die Hälfte im Mülleimer landet und die andere Hälfte ordentlich seinen Platz findet. Da schau dann auch ich deutlich lieber nach meinen Gegenständen.

Kennt ihr?! Genau so ist es auch mit Spielsachen und kleinen Kinder-Gehirnen.

Zu viel ist zu viel. Ein Kinderzimmer voll mit Spielsachen wirkt im ersten Moment reizvoll – im zweiten bewirkt es aber leider genau das Gegenteil. Die Reize sind für die kleinen Menschen schwer zu ertragen. Die Kreativität wird aufgrund all der Optionen gehemmt. Im Kinderzimmer, unterm Weihnachtsbau - eigentlich immer, wenn es um Masse geht.

Ich unterhalte mich lange mit Jasmin darüber. Jasmin schreibt bei CARE das „Handbuch digitale Kita“ sie ist Profi in Sachen Erziehung und bestätigt meinen Eindruck. „In manchen Einrichtungen wurde das Projekt „Spielzeugfrei“ getestet. Ungefähr 12 Wochen haben die Einrichtungen dann komplett auf Spielsachen verzichtet. Blätter, Stifte, Decken, Kissen, alltägliche Gegenstände – all das reichte, um die Kinder tagtäglich voll zu beschäftigen. Auf einmal entstanden Boote aus Tischen, Häuser aus Stühlen und vor allem war durch das fehlende Spielzeug immenser Platz für kreative Ideen.“

Neben dem kompletten Verzicht ist es natürlich auch eine Möglichkeit einfach zu reduzieren und das aussortierte Spielzeug auf dem Dachboden zu verwahren. Alle paar Monate kann dann wieder durchgetauscht werden und das Spielzeug wird gefeiert, als wäre es komplett neu. Diesen Trick versuche ich auch. Gemeinsam mit meinen Kindern suchen wir Spielsachen aus, die bleiben und welche, die erstmal Pause machen. Die bringe ich in einer Kiste auf den Dachboden.

Ich beobachte, was Jasmin auch beschrieben hat. Ein Laufstall wird auf einmal zum Haus in meinem Wohnzimmer. Ich bekomme die Mäuse gar nicht mehr da raus. Wow, denke ich. Weniger ist also wirklich mehr.

Ich entscheide mit meinem Mann auch, dass es zu künftigen Feiertagen lieber ein schönes Teil, als viele Kleine gibt. Ist noch Budget übrig, wird es künftig auf das Konto des Kindes überwiesen. Dieses Jahr gibt es als Sammelgeschenk ein neues Spielhaus für den Garten, weil unseres den letzten Sturm leider nicht überlebt hat. Es wird das gebrauchte Haus meiner Freundin, denn die haben auch aussortiert. 

Hast du das auch schon einmal ausprobiert? Wenn ja, wie ist deine Erfahrung damit?