Eltern Care
„Ich sehe die Zwillinge, aber warten Sie, da ist noch ein Herzschlag.“ (Teil 1)
Wie nach einem „Zonk“ das Leben mit „Tor 3“ konterte.
Caro und Daniel sind kurz vor 40, als eine Diagnose ihr Leben ziemlich auf den Kopf stellt. Nach vielen schmerzhaften Jahren der Periode wird bei Caro Endometriose schwersten Grades festgestellt. „Spiderman hatte alles gegeben. Der Darm war an der Hüfte wortwörtlich festgewachsen, ein Eierstock nahezu zerstört und die Durchlässigkeit der Eileiter stark eingeschränkt.“ Der behandelnde Arzt rät den beiden zügig mit der Kinderplanung loszulegen, wobei er die Chancen auf natürlichem Wege für unrealistisch hält.
Nach einigen „Trainingslager-Monaten“ wechseln die beiden in eine Kinderwunschklinik und starten mit dem Hormonellen-Inseminations-Weg. Wie vom Arzt angekündigt leider ohne Erfolg. Nächster Halt: Invitro. Teuer, aufwändig aber am erfolgversprechendsten.
Blutabnahmen, Hormone, Spritzen – all das lässt Caro geduldig über sich ergehen, immer mit dem Ziel ein Ei zu entnehmen, damit das Eibläschen im Reagenzglas befruchtet und später als Blastozyste wieder eingesetzt werden kann. Sage und schreibe EIN Ei wächst, wird unter Vollnarkose entnommen und... leider nicht wieder eingesetzt, denn es ist leer. LEER. Ein Zonk im „Geh auf’s Ganze“ Lebensgame.
Enttäuscht starten die beiden einen letzten Versuch. Doch die Monate sind nervenaufreibend. Gar kein Ei, schlechte Werte und als die Hoffnung fast erlischt stehen zwei kleine Eier bereit zur Befruchtung. Beide werden in einer kurzen Vollnarkose entnommen und nach einer ersten Reife als Blastozyste wieder eingesetzt. Nun heißt es: WARTEN.
Das Warten lohnt sich. Caro ist schwanger. Sie hat sofort im Gefühl, dass beide Eier noch da sind, dass sie Zwillinge erwartet und bereits beim ersten Ultraschall bestätigt die Ärztin ihr Gefühl: „Beide sehen erstmal super aus.“ Ein paar Wochen später, darf auch der Papa mit zum Baby-TV. Einen Termin, den wohl beide so schnell nicht vergessen werden, denn im Raum herrscht Stille.