Dreifach schön - wenn ein Chromosom zuviel da ist.

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Wie das Downsyndrom das Leben einer Familie verändert.

„Und kurz nach der Geburt, nachdem die beiden unglaublich stolzen großen Brüder den Kleinen einige Minuten nach seinem Ankommen mitten in der Nacht in unserem Wohnzimmer kennenlernen durften, waren da die Mandelaugen und die Vierfingerfurche – und neben der Freude über die Geburt Sorgen, Ängste und Vorurteile.“

Tina und ihr Mann Stefan haben drei zauberhafte Jungs. Sie reisen gerne, leben aktuell auf Mallorca und Tina begleitet ihren Alltag auf ihrem Insta-Kanal „Dreifach Schön“ – so bin auch ich vor zwei Jahren auf sie gestoßen. 

Liebevoll, inspirierend und vor allem offen berichtet die dreifache Mama über alles, was mit der Trisomie 21 ihres jüngsten Sohnes einhergeht. Die Schwangerschaft und alle Untersuchungen verrieten Vincents drittes Chromosomen 21 niemandem. Heute, knapp 2 Jahre später, sagt Tina, dass es für sie vielleicht auch das Beste war, denn so kamen sie nie in die Situation entscheiden zu müssen ob oder wie Vincent Leben soll und darf und vor allem konnte sie die Schwangerschaft in vollen Zügen genießen. 

„Als wir die Diagnose Down Syndrom direkt nach der Geburt unseres Sohnes bekommen haben, brach erst einmal eine Welt zusammen. Alles was wir uns für uns und unsere Kinder vorgestellt haben, schien nicht mehr möglich und plötzlich unerreichbar. Heute weiß ich, dass Heilung und Akzeptanz Zeit brauchen. Je mehr man das eigene Baby kennen und lieben lernt, umso mehr rückt die Diagnose in den Hintergrund. Vincent überrascht uns täglich. Was er alles nicht können soll und dann plötzlich doch macht.“ 

Heute macht Tina durch ihre digitale Präsenz anderen Eltern bewusst, dass das Leben mit der Trisomie durch Therapien und Arztbesuche zwar ein paar andere Rahmenbedingungen braucht, dass es jedoch keinen Unterschied macht, ob Kinderaugen strahlen oder kleine, niedliche Mandelaugen das Herz der Mama erwärmen. 

„Im Alltag vergessen wir so häufig, dass unser Kind besonders ist."

Sie liebt den Austausch und freut sich über jeden, bei dem sie Vorurteile durch ihr Sein ausräumen kann. Ich persönlich habe meine Meinung nach einem Gespräch mit ihr ebenfalls gehörig überdacht. Besonders ihre Aussage „Aber was ist denn „normal“? Kein Kind ist und entwickelt sich wie das andere – aber jedes ist eine Bereicherung.“ Hat mich zum Nachdenken gebracht. Vincent ist glücklich. Er hat keine Schmerzen. Er wird geliebt – warum zum Teufel sollte er denn keinen Platz in unserer Mitte haben?! Die Technik wird immer genauer. Immer besser lässt sich schon in der Schwangerschaft erkennen, ob es Störungen im Erbgut des Kindes gibt – die Folge: es kommen immer weniger Kinder mit Down-Syndrom zur Welt. Ihre Überlebenschancen sind höher denn je, aber die Abbruchsraten der Schwangerschaften auch. 9 von 10 Schwangerschaften mit der Diagnose „Trisomie 21“ werden in Deutschland kurz danach beendet.  Tina ist der festen Überzeugung, dass das auch der Fall ist, weil die Menschen Vorurteile haben und Mängellisten gezeigt bekommen, statt Möglichkeiten. „Ich hätte mir eine Anlaufstelle gewünscht, die mir einen Anfang gibt. Die mir nicht nur sagt, was alles an Arztterminen, Pflegestufen oder Hürden auf uns wartet, sondern mir die schönen Dinge zeigt. Die mir Familien zeigt, die meinen Weg schon gegangen sind und Hürden erfolgreich gemeistert haben, die mir noch bevorstehen. Ich wollte keine digitale Mängelliste, sondern einen Ort, der Mut macht. Einen, der mir zeigt, dass das Leben für Kinder und Familien mit Down Syndrom größtenteils „normal“ und schön sind.“

Vincent läuft, brabbelt, spielt und vor allem lacht er sich in alle Herzen. „Wir reisen viel, arbeiten von überall und freuen uns so die Welt erkunden zu können. Im Alltag vergessen wir so häufig, dass unser Kind besonders ist – das zeigt, wie besonders jedes Kind eigentlich ist.“ 
Tina hat meine Sicht der Dinge durch ihren Kanal bereits verändert – folge ihr gern auf dreifach_schoen um dir selbst ein Bild der tollen Mama und ihrer Familie zu machen. Ich kann garantieren – es lohnt sich! 


Danke Tina, dass ich deine Geschichte hier aufgreifen darf. Danke für deine inspirierende Art und deine starken Worte zu diesem bewegenden Thema.