Bist du eigentllich noch DU?

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Wie Elternschaft Mamas und Papas verändert.

Ich sitze mit alten Freunden zusammen und wir unterhalten uns über unser Leben. "Gehst du noch Surfen?" "Weißt du noch die Partys im Keller?" "Erinnerst du dich an unsere Shopping-Ausflüge & Städetrips?" Ja, all das weiß ich noch. Ich bin allerdings Mama, seit ich 22 bin - die Erinnerungen sind verblasst. Ich schaue darauf, wie auf ein Leben vor meinem Leben. Manchmal frage ich mich, was heute mein Job, meine Hobbys und generell mein Wohnumfeld wäre, wenn ich keine Kinder bekommen hätte. Wenn ich ICH geblieben wäre. Oder bin ich das noch? Im Gespräch wird klar, dass sich bei den anderen beiden trotz Kindern nicht viel verändert hat. Stammtische, Ausflüge mit Freunden, Urlaube, Weiterentwicklung im Job – geregelter Alltag. Klingt unmöglich, doch der Unterschied zwischen den anderen beiden uns mir ist ein genetischer: Sie sind Väter, ich bin eine Mama. Verwirrt gehe ich nach Hause. Es war ein schöner Abend, aber auch ein aufwühlender. Ich sage meinem Mann, dass ich gar nicht weiß, wer ich wäre. Ich habe mich verloren in meinem Mama-Dasein. Er schaut mich an und fragt: "Aber ist es denn ein Verlieren? Ist es nicht ein normaler Prozess?" Und vielleicht hat er Recht. Ich war Kind, Teenager, Student - und nun bin ich Mama. Jedesmal war ich ein anderes Ich  und alles zusammen ergibt dann wohl MICH. Was bleibt ist das Unverständnis der Rollenverteilung – und daran werden auch wir täglich weiter arbeiten.