Wie sich eine Hohenmölsener Kita mit einer App in der Pandemie neu organisiert
Digitaler Muttizettel
Sandy Förster kennt Situationen wie diese: Der Unterricht ist vorbei, die Grundschüler packen ihre Sachen und marschieren runter in den Hort. In der Hand: einen Zettel, auf dem steht, wann und von wem sie an diesem Tag abgeholt werden. „Bei uns angekommen, ist der Zettel dann plötzlich weg“, sagt die Leiterin des Horts in Hohenmölsen.
Eltern und Hort-Personal in Hohenmölsen können über die App miteinander chatten
Bei Kindern passiert es eben schnell mal, dass kleine Sachen wie ein Zettel irgendwie abhanden kommen. Mit der Kita-App „Care“ soll so etwas künftig aber nicht mehr passieren. Seit Juni nutzt der Hohenmölsener Hort in der Grundschule dieses digitale Angebot, um mit Eltern schneller und einfacher in Kontakt treten zu können. „Die App ist eine Erleichterung für alle, sie vereinfacht die Kommunikationswege“, sagt Sandy Förster. So können Eltern und Hort-Personal über die App miteinander chatten. Des Weiteren können die Eltern Dokumente hochladen - zum Beispiel jene Abholzettel für ihre Kinder, die Sandy Förster und ihre Kolleginnen so digital einse- hen können. Jedes Hort-Kind besitzt in dem Programm ein persönliches Profil, in dem Namen und Kontaktdaten von Erziehungsberechtigten hinterlegt sind, die bei Bedarf vom Hort-Personal benachrichtigt werden können und auch Krankheiten oder Allergien der Kinder können in dem Profil hinterlegt werden.
Keine Pflicht: Doch das digitale Angebot werde von den Eltern rege genutzt
Auch der Hort wiederum kann die App für den Informationsaustausch nutzen, die Eltern zum Beispiel über geplante Veranstaltungen unterrichten. Dabei wird auch gleich eine Teilnehmerliste angehängt, so dass Eltern über die App den Hort informieren können, ob ihr Kind an der Veranstaltung teilnimmt oder nicht.
„Sämtliche Kommunikation erfolgt datengeschützt. Die App ist zudem werbefrei und kostenlos“, erklärt Sandy Förster. Das digitale Angebot werde von den Eltern rege genutzt, auch wenn nicht von allen. Eine Pflicht, die App zu nutzen, gebe es nicht. Wer die App haben möchte, braucht diese sich nur im App-Store seines Smartphones herunter zuladen. Vom Hort bekommen Eltern dann eigene Login-Daten, um zum Profil ihres Kindes zu gelangen.
Schneller, unkomplizierter Austausch zwischen Einrichtung und Eltern in Zeiten der Pandemie wichtig
Entwickelt wurde die App von dem Hamburger Unternehmen „Carlo & Friends“. „Wir sehen in der App eine große Arbeitserleichterung bei den Erzieherinnen und eine praktische Möglichkeit für die Eltern – besonders in diesen aktuell herausfordernden Zeiten. Unser wichtigstes Ziel dabei: Wir schaffen Freiräume, damit die Erzieherinnen auch in diesen Zeiten mehr Zeit für die Kinder haben“, erklärt Geschäftsführer Karsten Glied. Besonders die Corona-Lockdowns - als Einrichtungen wie Kitas und Horte nur im Notbetrieb geöffnet hatten - hätten gezeigt, wie wichtig ein schneller, unkomplizierter Austausch zwischen Einrichtung und Eltern ist. Die digitale Kommunikation per App könne hier enorme Abhilfe schaffen, so der Geschäftsführer.
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung